Diese an Eltern gerichtete Tipps für Sicherheit im Social Web beruhen auf den neuesten Untersuchungsergebnissen des Crimes Against Children Research Center an der Universität von New Hampshire (mit Beiträgen unserer dortigen Kollegen).
Lassen Sie mit sich reden und versuchen Sie, angemessene Erwartungen zu setzen. Wenn Sie ihrem Kind den Zugang zu seiner liebsten Social Website verbieten, dann kommt das einer Isolierung Ihres Kindes von seinem sozialen Leben gleich. Anstatt einer schützender Wirkung, kann es sein, dass ihre Kommunikation völlig zum Erliegen kommt und die Kinder in den „Untergrund“ ausweichen, wo sie noch stärker gefährdet sind. Es ist allzu einfach für sie, von jedem Ort aus, z.B. bei Freunden oder sogar von einem Handy aus, frei zugängliche Blogs und Profile zu erstellen.
Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, wie sie solche Dienste nutzen. Sie sollten ihre Kinder fragen und nicht die Nachrichten oder Experten konsultieren, um etwas über ihre Erfahrungen im Social-Web zu erfahren. Helfen Sie ihnen dabei, die grundlegenden Sicherheitsratschläge zu beherzigen, wie z.B. ihrer Privatsphäre zu schützen (einschließlich der Passwörter), andere nicht zu belästigen, nie mit unbekannten Menschen über Sex zu sprechen, persönliche Treffen mit Menschen, denen sie online begegnet sind, zu vermeiden und darauf zu achten, was sie posten – denn alles, was was ins Netz gestellt wird, kann abgegriffen, aufbereitet und gegen sie verwendet werden.
Fördern Sie kritisches Denken und zivilisiertes Verhalten, denn kein Gesetz und keine Kindersicherungs-Software kann einen besseren Schutz gewährleisten, als wenn Sie einem Kind einen guten Sinn für Sicherheit und Beziehungen vermitteln. Aus den Studien geht hervor, dass Kinder, die sich online gegenüber Gleichaltrigen oder Fremden aggressiv und gemein verhalten, ein höheres Risiko haben, selbst zu Opfern zu werden. Also lehren Sie Kinder, online wie offline ein guter Mitmensch und Freund zu sein.
Ziehen Sie in Erwägung, die Nutzung des Internets nur in einem stark frequentierten Raum Ihres Hauses zu erlauben – nicht im Kinderzimmer – so dass Sie ihre Kinder im Auge haben können, wenn sie online sind. Auf diesem Weg kann es Ihnen gelingen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen online und offline verbrachter Zeit, für Schul-, Sport- und soziale Aktivitäten zu erreichen. Sie dürfen nicht vergessen, dass es für Kinder viele Möglichkeiten gibt, auch außerhalb von zu Hause auf das Internet zuzugreifen, z.B. über Handys und Spielkonsolen.
Versuchen Sie ihre Kinder dazu zu bringen, ihre Profile und Blogs mit Ihnen zu teilen, aber beachten Sie, dass sie mehrere Accounts bei unterschiedlichen Anbietern haben können. Verwenden Sie Suchmaschinen und die Suchwerkzeuge auf Social-Networking-Websites, um nach den vollständigen Namen, Telefonnummern und anderen Informationen zu suchen, mit denen man ihre Kinder identifizieren könnte. Sie dringen nicht in deren Privatsphäre ein, wenn diese ihre persönlichen Daten im Internet öffentlich zugänglich machen. Wenn ihre Seiten privat sind, dann ist das eine gute Sache, aber es ist noch besser, wenn ihre Kinder Sie daran teilhaben lassen.